Sprühemulsion gegen Blattläuse

Man nehme (mit den Mengen muss ich noch experimentieren!):

10 ml Rapsöl
1 l Wasser
1/2 Schnapsglas Spülmittel.

Rapsöl und Emulgator werden vermischt, dann kommt etwas Wasser hinzu, das Ganze wird dann mit dem Stabmixer unter weiterer Zugabe von Wasser zu einer Emulsion verquirlt. Sollte die Mischung schäumen, war’s zu viel Spülmittel, sind noch Öltropfen zu sehen, dann war’s zu viel Öl.

Das ist keine Erfindung von mir. In den Hobbytipps der Hobbythek wird als Emulgator Rimulgan genommen. Das hatte ich aber nicht zur Hand, also mußte Spüli her.

Das Öl verstopft die Atmungsorgane der Tiere und sie sterben ab. Leider trifft es auch die Nützlinge, also Vorsicht im Umgang damit!

Andere mögliche Probleme: das Rapsöl verstopft nicht nur die Atmungsöffnungen der Insekten, sondern bei einigen Pflanzen auch die Spaltöffnungen der Blätter.

Das kann zur erhöhten Neigung zu Sonnenbrand führen, als auch zu Blattfall. Gerade an sehr sonnigen heißen Tagen ist also ein Einsatz bei einigen Pflanzen nicht immer günstig, und in Innenräumen sollte man ebenfalls vorsichtig sein, weil das Mittel nicht von Wetter, Wind und Feuchte ‚gelöst‘ werden kann. Es verbleibt dort als klebriger, staubanziehender Film, was dann weiterhin die Spaltöffnungen und die Photosynthese schwächt …

Ich würde hier noch vorschlagen, nach erfolgreicher Behandlung, die Blätter einfach nochmal mit Wasser auf Unter- und Oberseite abzuspritzen. Das löst den Öl-Seifen-Film schneller.

Christel (=Jungfrau) hat noch verschiedene Tipps aus dem Gartenforum zusammengetragen (Korrekturlesen folgt aus Zeitmangel zu einem späteren Zeitpunkt). Hier kommen sie:

Umweltfreundliche Mittel gegen Blattläuse:

Vorab: alle Mixturen haben eines gemeinsam, sie müssen mehr als einmal angewendet werden (außer Olivers Ölmischung?). In der Regel jeden zweiten bis dritten Tag, bis die Läuse sichtbar verschwunden sind.

1) Ellen’s Tomatentee:

Einen starken Esslöffel zerkleinertes Kraut (z. B. die Geiztriebe) auf ca. 1/2 l Wasser, abkochen, abkühlen lassen, in Sprühflasche geben und die Pflanzen damit einsprühen.

2) Rosa’s Schmierseife:

Einen Suppenlöffel flüssige Schmierseife in einen Liter Wasser und dann absprühen. (So glitschen die Viecher gleich beim hochkrabbeln runter) Auch Tabaksud soll helfen …

Ellen’s Meinung zu Tabakmixturen:

Von Tabakbrühe möchte ich gern abraten. Man überträgt den Tabakmosaikvirus damit auf alle Nachtschattengewächse.

3) Else’s Pflanzenbrühe:

Für die Kräuter, die ja fortwährend auch für die Küche geerntet werden, entscheide ich mich für das natürlichste Mittel in Form von Pflanzenbrühe:

Kaltauszüge aus Ringelblumenblättern- und stängeln, aus Koriander, Anis, Rhabarber, Astern oder Chrysanthemen werden empfohlen, die man unverdünnt rings um die befallenen Pflanzen ausgießen soll. (keine persönliche Erfahrung bisher)

4) Brennnesselbrühe:

Rezept für Brennnessel-Brühe: (von Ellen bereitgestellt)
1 Kilo Pflanzen werden mit 10 Litern Wasser übergossen. Am nächsten Tag gießen Sie die Brühe ab und drücken die Pflanzen noch einmal kräftig aus. Die Brühe wird auf die Pflanzen versprüht und hilft gegen Blattläuse, wenn der Befall noch nicht so stark ist. Sprühen sie an mehreren Tagen hintereinander, wenn der Befall etwas stärker ist. Damit Sie nicht enttäuscht sind, soll an dieser Stelle vermerkt werden: Der Gärtner verlangt keine 100prozentige Todesrate. Er will nicht vernichten, sondern einschränken.

NICHT MIT BRENNESSELJAUCHE ZU VERWECHSELN, die einige Wochen ziehen muss und zur Kräftigung der Pflanzen verwendet wird.

5) Oliver’s Ölmischung:

10 gr (max. 10gr) Rapsöl
Emulgan als Emulgator/Spülmittel kann als Ersatz verwendet werden
1 Liter Wasser

Wer kein Rapsöl hat, kann auch Olivenöl, Sonnenblumenöl oder ähnliches benutzen, die Mischung bleibt gleich.

Rapsöl und Emulgator werden vermischt, dann kommt etwas Wasser hinzu, das Ganze wird dann mit dem Pürrierstab unter weiterer Zugabe von Wasser zu einer Emulsion verquirlt.

Wirkung:

Das Öl verstopft die Atmungsorgane der Tiere und sie sterben ab.

Nachteil:
Leider trifft es auch die Nützlinge, also vorsicht im Umgang damit.

Das Rapsöl verstopft auch die Spaltöffnungen der Blätter.
Das kann zur erhöhten Neigung zu Sonnenbrand führen, als auch zu Blattfall. Gerade an sehr sonnigen heißen Tagen ist also ein Einsatz bei einigen Pflanzen nicht immer günstig, und in Innenräumen sollte man ebenfalls vorsichtig sein, weil das Mittel nicht von Wetter, Wind und Feuchte ‚gelöst‘ werden kann. Es verbleibt dort als klebriger, staubanziehender Film, was dann weiterhin die spaltöffnungne und die Photosynthese schwächt…
Dann nach wenigen Tagen wieder mit Wasser abspritzen!)

6) der Klassiker Neemöl:

in Garternzentren und im Internet erwerbbar. (der Neembaum wächst bevorzugt in Indien und Asien, seine Produkte sind patentiert)

Die teuerste Variante; wird auch im kommerziellen ökologischen Anbau eingesetzt. Schädigt aber nachweislich Fressfeinde der Blattlaus. (z.B. Marienkäferlarven, die aber nicht ganzjährig existieren Larven im Juni?) Schädigt keine größeren Insekten wie Bienen etc.

Wirkung: beeinflusst das Hormonsystem der Blattlaus: Fressunlust und keine Fortpflanzung. (im Internet nach Neem googlen)

7) Christel’s Spirituslösung

1 l Wasser

1 Esslöffel Spiritus

ein Spritzer Spülmittel (als Emulgator), statt Spülmittel wird auch oft Schmierseife empfohlen. (Spülmittel findet aber im Umgang mit unserem Essgeschirr häufigere Verwendung)

8) die absolute Alternative und garantiert giftfrei:

a) Haben wir´s schon mal mit einem scharfen Wasserstrahl versucht ?

(schlecht an krauser Petersilie, hilfreich für große Bäume oder evtl Sträucher)

b) Oliver nochmal: wenn man viel Zeit hat, kann man das Problem auch einfach wegsprühen. In die übliche Giftspritze kommt einfach nur Wasser rein. Den Strahl so einstellen, daß er ein bischen Pepp (Druck) hat. Jeden Tag auf den Lausbefall sprühen, das vergrault sie schon bald. Geht recht schnell. Wenn ich mich nicht irre, waren sie bei mir schon nach drei vier Tagen fort.

c) Gummihandschuhe anziehen und die Läuse abstreifen, bzw. zerquetschen. Ist absolut sicher und unschädlich. (nicht für jede Pflanze tauglich, aber an mit Sicherheit überlegenswert)

9) … und dann gibt es natürlich noch die Fressfeinde der Blattlaus:

  1. der Marienkäfer und insbesondere seine Larven
  2. die Florfliegenlarven
  3. Schlupfwespen
  4. sogar Vögel etc.

10) die chemische Keule:

a) Lizetan (von Bayer) als Spray oder vorbeugend als Stäbchen. (die Stäbchen wirkten bei mir hervorragend im Winterquatier gegen Schildläuse!)

b) compo Bi 58 und enthält den Wirkstoff Dimethoat. Man nimmt es zur Bekämpfung von saugenden, beißenden und minierenden Insekten
Es sollte nur verwendet werden, wenn nichts anderes mehr hilft.
Über Google kann man Bezugsadressen finden.